Freie Turnerschaft München Gern - Geschichte

Geschichte

Die Geschichte der FT München-Gern e.V.

 

Im Jahre 1893 gründete sich der Arbeiter-Turnverein München, der seit 1894 dem Arbeiter-Turn-und-Sportbund angehörte. Aus diesem und zwei weiteren Arbeiter-Turnvereinen (Schwabing und Neuhausen-Gern) entstand im Jahr 1906 die Freie Turnerschaft München (im weiteren Text FTM). Die FTM entwickelte sich rasch und im Jahre 1906 hatten ihre drei Abteilungen (1:Sendling, 2:Schwabing und 3:Neuhausen-Gern) insgesamt bereits 354 Mitglieder.

 

24 fußballbegeisterte Turner der Abteilung 3 der FTM gründeten am 24.06.1907 unter der Leitung von Hans Penninger und Sebastian Buchner in der Gerner Brauerei an der Klugstraße eine Fußballabteilung, welche innerhalb der FTM als FA Gern spielte. Und das mit sehr großem Erfolg. So erspielte sich die FA Gern in der sogenannten „Freien Vereinigung“, des damaligen Arbeitersportverbandes bis 1914 fünf Stadtmeisterschaften und 16 Pokalgewinne !!

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Die Gerner Brauerei in der Klugstraße 21 (1920)                                                         

 

Während des ersten Weltkrieges wurde der Spielbetrieb zwangsläufig eingestellt da viele Sportler zur Armee einrücken mussten. Leider kehrten 13 Sportkameraden nicht mehr zurück.

1919/20 stand die FA Gern im Kreisfinale des 7. Kreises: TSV 1895 Fürth- FA FT Gern 2:0 (1:0) in Nürnberg-Schweinau, 3000 Zuschauer.

Fürth wurde dann der erste deutsche Meister im Arbeitersport.

Der Sportplatz an der Klugstraße wurde 1920 in eine Heimgartenanlage umgestaltet und die „Gerner“ spielten dort, wo 1924 das Dantestadion gebaut wurde. Daher wurde der Spielbetrieb ab 1924 auf den „Borussiaplatz“ südwestlich des Oberwiesenfeldes, nahe dem Leonrodplatz, verlagert.

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Das älteste existente vereinsfoto (1920).

V.l.n.r.: Vorstand Rammes, Penninger, Buchner Josef, Bachmeier, Matuschek, Reiter, Amann, Schöllhammer, Schumm, Ruhland, Semmelmann, Widmann.

 

1925 wurde die FA Gern selbständig innerhalb der FTM und bildete die Abteilung 8 der FTM. Die Abteilung 3 der FTM, die Turner aus Neuhausen-Gern also, trennten sich von der FTM und gründeten den VFL München. Dadurch wurde die FA Gern wieder zur Abteilung 3 der FTM. Die FTM erwarb im Jahre 1926 ein 7 Tagwerk großes Grundstück in Dachau-Mitterndorf.

 

1927 hatte die FTM bereits über 4000 Mitglieder und war damit der größte Sportverein Süddeutschlands.

 

Sie hatte 16 Turnhallen, 13 Sportplätze, 6 Schihütten, 1 Hallenbad, die Ausstellungshalle sowie den Luitpoldpark für den Tennissport zur Verfügung. Dies soll einen kurzen Überblick über das enorme Breitensportangebot der FTM im damaligen Arbeiter-Turn-und-Sportbund vermitteln.

 

1928 erwarb der VFL München ein 7 Tagwerk großes Freizeitgrundstück in Dachau-Etzenhausen, welches nach den Wirren des 2. Weltkrieges der heutigen FT Gern als Rechtsnachfolger des VFL München übereignet wurde und auch heute noch den Mitgliedern zur Verfügung steht.

 

Die FA Gern errang ab 1925 mehrere Stadt- und Kreismeisterschaften und 1927 sogar die Bayerische Meisterschaft innerhalb der Freien Vereinigung.

1927/28 lautete das Kreisfinale Gern - München Süd 4:3 (2:1) in München auf dem Platz des BSC 20 Sendling vor 1500 Zuschauern.

Damit war Gern Bayrischer Meister, der um die Meisterschaft des Süddeutschen Verbandes spielte.

Verbandspiele: 11.3.28 Gern - FTSV Weiden (Südbayrischer Meister) 1:0 (0:0), 1500 Zuschauer, Tor: Lachner

25.3.28 ASV Frankfurt/M. Westend-Gern 6:3 (2:1), Platzanlage Frankfurt-Riederwald, 3000 Zuschauer

Frankfurt wurde Süddeutscher Meister, kam bis in das Finale und wurde Bundesvizemeister.

 

1930 drangen die „Gerner“ bis ins Endspiel um die süddeutsche Meisterschaft vor, das in Frankfurt gegen den Hessenmeister Frankfurt-West mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft mit 3:5 verloren wurde.

 

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Die FT Gern als Kreismeister (=südbayerischer Meister) 1927.

2. v.l. Ludwig (Pippin) Lachner, der von 1930 bis 1934 acht Länderspiele für den TSV 1860 absolvierte!

 

Die drei Innenstürmer wanderten in das bürgerliche Lager (DFB) ab. Ludwig Lachner ging zum TSV 1860 und stand später achtmal in der Nationalelf des DFB. Josef Aschenbrenner wechselte zu FSV Frankfurt, dem damals führenden Frankfurter Verein und Hans Brandmaier verließ die Gerner in Richtung DSV (heute MTV) München, der damals einige Jahre in der höchsten Spielklasse (Gauliga) spielte. Zu dieser Zeit (1928-1931) bestritt die FA Gern ihre Heimspiele im neuerbauten Dantestadion, das aber nur bis 1931 zur Verfügung stand.

 

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Einmarsch der FT Gern beim Arbeitersportfest 1929 im Dantestadion                                                  

 

Exkurs "Sepp" Aschenbrenner

Sepp Aschenbrenner hatte zwischen 1926 und 1929 19 Einsätze in der Bundesauswahl des Arbeitersports (davon 14 Länderspiele). Dabei erzielte er 5 Tore. Für die absolvierten 14 Länderspiele wurde Sepp Aschenbrenner als einziger Münchner Arbeiternationalspieler mit dem Ehrenenbrief der Stadt München geehrt. Im Juli 1926 wechselte Sepp Aschenbrenner in das bürgerliche Lager zum FSV Frankfurt. Ende 1932 kehrte Sepp Aschenbrenner schließlich wieder zur FT Gern zurück.

 

Exkurs Ludwig "Pipin" Lachner (27.07.1910 - 19.05.2003)

Ludwig Lachner bestritt 1929 3 Länderspiele für die Bundesauswahl des Arbeitersports, bei denen er auch 3 Tore erzielen konnte. Im Juli 1929 zum TSV 1860 München und stand im gleichn Jahr bereits im Finale um die deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC Berlin. Im Juni 1933 wechselte er zu Eintracht Braunschweig und absolvierte für die DFB-Auswahl 8 Länderspiele in denen er auch 4 Tore erzielte. Später war er auch Trainer beim VFV Hildesheim und beim VFL Wolfsburg.

 

1930/31 Kreisfinale 4.1.31 Gern - FTSV Vorwärts Augsburg 4:1 (2:1), 2.500 Zuschauer im Dantestadion.

Alle vier Verbandsspiele in der Süddeutschen Meisterschaft gegen Nürnberg Südost, VfL Neckargartach, SpVgg Urberach und ATSV Neckarau wurden leider verloren.

Das letzte Spiel gegen Neckarau bestritten: Josef Bürgmeier, A. Karl, Niggl, Josef Streb, Franz Streb,, Ruperti, Georg Höpfl,, Josef Buchner, Dietrich, Willi Buchner, Haubner.

 

Besondere Erwähnung verdient die mühevolle Arbeit, mit der die Sportanlage an der Klugstraße (nähe Concordiapark) 1931 in unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden geschaffen wurde. Leider währte die Freude über die wunderschöne Anlage nur kurz, denn schon 1934 musste die Anlage wegen Bebauungsmaßnahmen weichen.

 

1931 kam das Neuhauser Fußball-Original und Strafstoßspezialist „Vale“ Grötzinger zu Gern. Leider holte sich 1932 die Gauliga- Mannschaft des FC Wacker unseren Streb Sepp, der damals wiederholt zu repräsentativen Ehren gelangte. Auch die Wacker-Spieler Altinger , Schwimmer und Schottka gingen aus unserem Verein hervor. Das Gesicht der Münchener Städtemannschaften war zu dieser Zeit geprägt von Gerner Spielern.

 

Exkurs Josef "Seppl" Streb (16.04.1912 - 27.08.1986)

Sepp Streb bestritt 1931 3 Länderspiele für die Bundesauswahl des Arbeitersports bei der Arbeiterolympiade 1931 in Wien und belegte dort mit der deutschen Auswahl den 2. Platz. Im Juli 1932 wechselte er in die Gauliga zum FC Wacker München, bei dem er später auch Ehrenmitglied wurde. Bei der Weltmeisterschaft 1934 war Sepp Streb als Ersatzspieler am Start, kam aber zu keinem Einsatz. Später engagierte er sich vor allem beim Wiederaufbau der FT Gern nach dem Ende des 2. Weltkrieges.

 

 

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Das 25-jährige Vereinsjubiläum im Jahr 1932 auf dem alten Sportplatz an der Klugstraße.

Sitzend von links die Gründungs- und Vorstandsmitglieder Max Ruhland, August Wührl, Sebastian Buchner, Josef Buchner, Stefan Reiter, Anton Schöllhammer, Max Bachmaier

 

1931/32 Kreisfinale Wiederholungsspiel (das erste Spiel endete nach zweimaliger Verlängerung in Augsburg 1:1)

10.1.32 Gern- Vorwärts Augsburg 6:0 (1:0), 2000 Zuschauer

Süddeutsche Verbandsmeisterschaft: Gern-TSV Nürnberg Ost 0:2 (0:1) Poststadion München, 2000 Zuschauer

Nürnberg wurde Bundesmeister.

 

1932/33 Kreisfinale 19.2.33 Gern-SC Augsburg Göggingen 2:1 (2:0)

Aufstellung: Josef Bürgmeier, A. Karl, Niggl, Fritz Haubner, Valentin Grötzinger, Georg Haubner, Dietrich, Zabener, Josef Aschenbrenner, Willi Buchner, Fritz Buchner.

Das Verbandsspiel in der Süddeutschen Meisterschaft zwischen Nürnberg Gostenhof und Gern sollte am 19.3.33 in Nürnberg ausgetragen werden und wurde wegen Platzsperren der Nazis abgesagt. Der Sieger sollte am 26.3.33 in Stuttgart gegen Stuttgart-Ost spielen. Durch das Verbot des Arbeitersports und der SPD-Zeitungen durch die Nazis ist bis heute nicht zuverlässig bekannt, ob die Spiele evtl. in Stuttgart noch durchgeführt wurden. Die dann bald gleich geschaltete bürgerliche Presse berichtete nichts mehr vom Arbeitersport.

 

1933 wurde die FTM mit ihren mittlerweile 12 Abteilungen sowie die gesamte „Freie Vereinigung“ von der NSDAP aufgelöst und enteignet. Nach einer Zeit banger Ungewissheit fanden sich schließlich die meisten Mitglieder der FA Gern im neugegründeten Fußballverein SC Gern wieder zusammen. Zudem schlossen sich zwei Feldhandballmannschaften und einige Mitglieder des ehemaligen VFL München an. Der SC Gern fand Anschluss an den süddeutschen Fußballverband und ließ in seiner Umgebung mit sehr guten Ergebnissen aufhorchen. Unter anderem wurde sogar die Gauliga-Elf des FC Wacker mit 2:1 besiegt. Die Gauliga war zu dieser Zeit die höchstmögliche Spielklasse.

 

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Die Mannschaft des SC Gern in den 30er Jahren auf dem Sportplatz Merian-/Dom-Pedro-Straße.

 

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Die neu gegründete Schülermannschaft des SC Gern im Jahr 1934.

 

 

1934 wurde die „Eschbaumer Wiese“ an der Dom Pedro/Merianstraße gepachtet, die bis 1947 als Sportgelände genutzt werden konnte, ehe die Verkehrsplanung der Landeshauptstadt München eine Verlagerung erforderlich machte.

 

Trotz ihrer Spielstärke wurde die Mannschaft damals in die Kreisklasse eingeteilt. Sie gewann im ersten Jahr die Gruppenmeisterschaft und nach den anschließenden Qualifikationsspielen (u.a. gegen Wacker Burghausen) war der Aufstieg in die Bezirksklasse, die damals unter der Gauliga die zweithöchste Spielklasse war, geschafft. Der SC Gern verblieb in dieser Spielklasse bis zur Einstellung des Spielbetriebes während des zweiten Weltkrieges. Bis zu diesem Zeitpunkt haben sich zahlreiche Sportler große Verdienste erworben. Zu nennen sind hierbei Max Ruhland, der zwölf Jahre als Vorstand agierte, die Gebrüder Bäuml und unser Süßmeier Senior, die große Helfer und Gönner waren, und nicht zuletzt Georg Hahn und Josef Streb, die gemeinsam als Jugendleiter fungierten. Sie bauten Jugendmannschaften auf, die Anlass zu größten Hoffnungen gaben, deren Spieler jedoch im zweiten Weltkrieg fast ausnahmslos dahingerafft wurden. 39 Gefallene und Vermisste waren zu beklagen. So musste nach dem Zusammenbruch 1945 wieder einmal von vorne angefangen werden. Man schloss sich der wiedererstandenen FTM an.

 

In mühevoller Arbeit wurde unter der Leitung des Sportkameraden Josef Bäuml der Wiederaufbau vollzogen. Unvergessen bleiben in diesem Zusammenhang auch die Sportkameraden Thomas Holzer (dam BLSV Vizepräsident), Josef Streb, Julius Bromm Sen., Josef Bürgmeier, „Vale“ Grötzinger, Georg Haubner und Hans Reindl (Vors. der Bezirksschiedsrichtervereinigung). Besondere Beachtung verdienen auch Matthias Mühlbauer, Thomas Wiesenberger und Karl Kraus, die lange Jahre an der Spitze des Vereines standen. Es liegt in der Natur einer solchen Auflistung, dass viele verdiente Sportkameraden hier keine Erwähnung finden können, was ihre Verdienste jedoch in keiner Weise schmälern soll.

 

Bereits sieben Sportplätze waren angelegt worden, ehe 1947 dank Sportkameraden Peter Neudecker das Sportgelände an der Lothstraße bezogen werden konnte. Die FTM Gern wurde 1947 in die A-Klasse eingeteilt. Die Gerner Turnhalle an der Klugstraße, in der die Fußballer bei Schlechtwetter trainieren konnten, gab es nicht mehr, genauso wie den Feldhandballsport.

 

Die Gerner spielte von 1947 bis 1954 in der A-Klasse und wurden dabei viermal Zweiter und zweimal Dritter. 1954 gelang dann der große Wurf und die Saison 1953/54 konnte mit nur vier Minuspunkten als Gruppenmeister abgeschlossen werden. Nach dem Abschluss der Aufstiegsrunde, in der der ASV Dachau, TSV Trostberg, TSV Trudering, TSV Wolnzach und der SV Seeshaupt standen, war der Aufstieg in die 2.Amateurliga geschafft. An diesem Erfolg waren vor allem folgende Spieler beteiligt:

 

Möller, Schachtner, Bodemer, Keller A., Spindler, Reichenwallner, Wiesenberger F., Mühlbauer, Bromm jun., Graf, Schliedermann, Lipp, Nickig, Gruber, König und Schmidhuber. Die Spieler Spindler und Wiesenberger wurden sogar noch in die Bezirksauswahl berufen.

 

Leider war die Mannschaft überaltert und musste bereits nach zwei Jahren wieder absteigen. Zum Klassenerhalt fehlte nur ein Punkt, der im letzten Spiel gegen Wolnzach durch einen verschossenen Elfmeter in der 86. Minute verschenkt wurde.

 

Aber kein Stammspieler verließ den Verein und kein Funktionär legte sein Amt nieder. Die Jahre 1957 bis 1962 verblieb die FT Gern in der A-Klasse.

 

Erwähnenswert ist hier noch ein Sieg, den die Gerner in einem Spiel anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums gegen eine kombinierte Mannschaft des TSV 1860 errang. Die Torschützen der Gerner bei dem von 800 Zuschauern umjubelten 3:2 Sieg hießen Schottka, Wiesenberger und Xaver Aigner. Für 1860 spielten damals u.a. Stemmer, Zeiser, Pfanzelt, Mondschein und Eidenschink.

 

Im Jahre 1963 stand die Gründung der Fußballbundesliga ins Haus und daraus ergab sich auch für die unteren Klassen der Bedarf für eine Neuordung der Ligen. Die Gerner belegten im Spieljahr 1962/63 in ihrer A-Klasse den zweiten Tabellenplatz. Nach zwei äußerst dramatischen Entscheidungsspielen gegen die FA Traunreut in Rosenheim (0:0 n.V.) und in Raubling (5:1 n.V.) stand die FT Gern nach insgesamt vier Stunden Spielzeit als Aufsteiger in die Bezirksliga fest. Daran beteiligt waren folgende Spieler:

 

Friedrich, Sareiter, Weinberger, Knöpfle, Lipp, Papperger, Schlenz, König, Kühner, Hofner, Rötzer, Keller, Hellmann, Seemann, Bauer P., Gabler und Sprater.

 

Nach zweijähriger Bezirksligazugehörigkeit mussten die Gerner im Jahr 1965 wieder den Gang in die A-Klasse antreten.

 

1967 war zum 60-jährigen Vereinsjubiläum der FC Bayern zu Gast im Dantestadion und gewann auch vor 2000 Zuschauern standesgemäß mit 10:1 Toren. Für die Bayern trafen Müller(3), Nafziger(3), Ohlhauser(3) und ein gewisser Beckenbauer. Für Gern traf Rüdiger Wagner.

 

Der sportliche Tiefpunkt wurde im Spieljahr 1969/70 erreicht. Nachdem das Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen TSV Moosach-Hartmannshofen. In der Verlängerung mit 1:2 verloren wurde (Torschütze Jakl Ernst) musste die FT Gern erstmals in die B-Klasse absteigen.

Diese Phase stand auch ganz im Schatten des Umzuges von der alten Heimat an der Lothstraße in die neuen Gefilde an der Hanebergstraße. Zurück nach Nymphenburg/Gern war die Devise, die enorme Kraft und auch Mittel im Verein beanspruchte.

 

1970 erfolgte der siebte und vorerst letzte Umzug der Gerner an den Sportplatz an der Hanebergstraße. Zur Eröffnung dufte der TSV 1860 begrüßt werden, der das Spiel am 08.07.1970 vor 4000(!!) Zuschauern auch souverän mit 10:0 Toren gewann.

 

Im Spieljahr 1971/72 wurde unter Trainer Hans Faltermeier der Aufstieg in die A-Klasse geschafft, wo man sich in den folgenden Jahren recht gut halten konnte und teilweise auch schon Richtung Bezirksliga schielen durfte. 1973 trat der seit 1963 amtierende Vorsitzende Karl Kraus aus Altersgründen, aber auch aus Motivationsgründen nicht mehr zur Wahl an. Mit der neuen Heimat an der Hanebergstraße hatte er sein Ziel erreicht und sich damit auch unsterblich in dieser Historie gemacht. Werner Wolf hieß der neue starke Mann an der Gerner Vereinsspitze, der dort auch bis 1976 amtierte, um den Stab der Verantwortung dann an Werner Hartl zu übergeben.

1976 schlug die Geburtsttunde der Damengymnastikabteilung. Hanna Kuplent wollte auch den Spielerfrauen ein Alternativprogramm zum runden Leder bieten, was ihr eindrucksvoll gelang!

1979 kam Ernst Bichlmaier zur FT Gern als Trainer und 1981 gelang mit ihm der Aufstieg in die Bezirksliga mit folgenden Spielern:

 

Alt, Weber, Pottner, Gründl, Lahm, Sirch, Mann, Kurzweg, Biehl, Krippner, Summer, Wagner H., Niedermeier, Ettl H., Poschenrieder, Keller und Schmalholz Reinhard.

 

Während der drei Bezirksligajahre verließen 11 Stammspieler den Verein. Im zweiten Bezirksligajahr 1982/83 konnte der Klassenerhalt mit einem 2:1 Entscheidungsspielsieg gegen den FC Ismaning in Karlsfeld noch gesichert werden. Aber dem Verein fehlten die finanzkräftigen Gönner um bestimmte Spieler zu halten. Erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang die Vereinstreue von Roli Lahm, der trotz hartnäckigster Abwerbungsversuche höherklassiger Vereine der FT Gern treu blieb und über 20 Jahre (!!) lang die Seele der 1. Mannschaft war.

 

1979 übernahm Hermann Feldhofer das Amt des ersten Vorsitzenden, welches er bis 1985 inne hatte.

 

Im Jahr 1984 erfolgte fast zwangsläufig der Abstieg in die A-Klasse, was einen weiteren personellen Aderlass zur Folge hatte. Die Mannschaft wurde mit einigen Jugendspielern stark verjüngt und war daher in der A-Klasse überfordert, woran auch der neue Trainer Günter Keller nichts ändern konnte. So wurde das Entscheidungsspiel um den Klassenerhalt gegen den TSV Indersdorf in Garching nach einem 0:0 n.V. mit 4:5 nach Elfmeterschießen verloren. Die FT Gern war somit zum zweiten Mal in die B-Klasse abgestiegen.

 

1985 wurde Richard Seemann zum ersten Vorsitzenden der FT Gern gewählt.

 

Auch das Spieljahr 1986/87 endete unter dem neuen Trainer Herbert Jarcyck nach einem zweiten Platz in der Abschlusstabelle mit einem Entscheidungsspiel, das in Dachau gegen den TSV Indersdorf mit 1:2 verloren wurde.

 

Die Saison 1987/88 wurde mit einem dritten Tabellenplatz beendet. Das Spieljahr 1988/89 schlossen die Gerner wieder als Vizemeister ab. Wieder scheiterten die Gerner im Entscheidungsspiel um den A-Klassenaufstieg gegen Phönix Schleißheim mit 5:6 n.E.. Das zweite Spiel in Kirchheim gegen den TSV Haar wurde mit 0:1 verloren. 1988 war auch der Beginn einer kurzen Gerner Episode. Mit Trainer Rainer Fürbass kam eine komplette Damenfußballmannschaft vom TSV 1860 zur FT Gern. Anfangs lief die Zusammenarbeit mit den Neuzugängen durchaus gut. Mit dem Lauf der Zeit kam es jedoch immer wieder zu Differenzen bezüglich der Platzbelegung. Spielten die Damen doch ungleich höherklassiger als die Herren. Und so endete bereits 1990 nach zwei gespielten Saisonen die Episode Damenfußball bei der FT Gern, nachdem sich die Mannschaft komplett dem FSV München angeschlossen hatte.

 

1989 kam wieder Ernst Bichlmaier als Trainer zur FT Gern. In der Saison 1989/90 wurde ein dritter Tabellenplatz erreicht und das Spieljahr 1990/91 führte die Gerner als Vizemeister wieder in ein Entscheidungsspiel um den A-Klassenaufstieg. Der Gegner auf dem Gelände von Weiß-Blau Allianz hieß FC Unterföhring und diesmal behielten die Gerner dank eines „Kreuzeckhammers“ von Roli Lahm in der 114. Spielminute die Oberhand. Nun musste auch noch das zweite Spiel gegen den TSV Hebertshausen an der Grohmannstraße gewonnen werden. Wieder endete das Spiel 0:0 und auch die Verlängerung endete torlos. Das folgende Elfmeterschießen konnten die Gerner, nachdem jede Mannschaft acht (!) Elfmeter geschossen hatte, mit 5:4 für sich entscheiden. Unvergessen der entscheidende Strafstoß, den Karli Kessler eiskalt verwandelte. Der Aufstieg in die A-Klasse war wieder geschafft. An diesem Abend wurde das Vereinsheim der FT Gern zum Tollhaus. Dieser Abend wird wohl in den meisten Spielerköpfen noch lange nachwirken.

 

Beteiligt waren folgende Spieler:

Sepp Kleinle, Roli Lahm, Thomas Zett, Duzgen Dogan, Robert Hauptkorn, Karl Kessler, Robert Edlböck, Peter Friedinger, Helmut Hannes, Michael Franke, Nuri Dogan, Thomas Hager, Helli Roithmeier, Rene Napierski, Wolfgang Greiner, Rudi Poschenrieder, Wolfgang Habermeier, Giovanni Gallo. Trainer waren Ernst Bichlmaier und Heinz Jaster. Leider war es nur ein einjähriges Gastspiel, nachdem ein schon sicher geglaubter Mittelfeldplatz mit einer völlig verkorksten Rückrunde verschenkt wurde. So landete die Mannschaft auf dem drittletzten Tabellenplatz, punktgleich mit dem Vorletzten SC Amicitia. Das fällige Entscheidungsspiel wurde mit 1:2 am Platz des ESV Freimann verloren. Wieder fanden sich die Gerner in der B-Klasse.

 

1991 endete nach 6 Jahren die Ära Richard Seemann an der Vereinsspitze. Fritz Wiesenberger übernahm das Szepter des ersten Vorsitzenden. 

Die Saison 1992/93 beendete die FT Gern mit dem vierten Platz und nach der Saison 1993/94 musste man sich gar mit einem fünften Platz begnügen. Das Spieljahr 1994/95 schloss die Mannschaft wieder mit einem vierten Platz ab. Nach dieser Saison ging nach sechs Jahren die zweite Ära Bichlmaier bei der FT Gern zu Ende. An der Vereinsspitze endete die Ära Fritz Wiesenberger, der sein Amt nach 4 Jahren in die treuen Hände von Ludwig Schlenz gab. 

 

Als neuer Trainer stieß mit Werner Schäfer ein bezirksligaerfahrener Mann zu unserem Verein, der sich zum Ziel gemacht hat, die Mannschaft unter starker Berücksichtigung des eigenen Nachwuchses in die A-Klasse zu führen. Dieser Weg hat sich schon in der Saison 1995/96 ausgezahlt. Trotz des Einbaus vieler junger Spieler in die erste Mannschaft gelang es im Konzert der großen Mannschaften wie FC Hertha, SC Armin, VFB Laim oder FC Viktoria gut mitzuspielen und das Spieljahr konnte mit einem sehr guten dritten Platz abgeschlossen werden. Zudem wurde die zweite Mannschaft Vizemeister, was das sehr gute Abschneiden noch unterstreicht. In der darauffolgenden Saison 1996/97 gelang es dann, trotz eines verkorksten Starts und teilweise 10 Punkten Rückstandes auf den Tabellenplatz 2 mit einer furiosen Rückrundenleistung und einem dramatischen letzten Spieltag den Post SV zu überholen und den 2. Tabellenplatz zu belegen. Wieder einmal mussten die Gerner in die Relegation und trafen dabei im ersten Spiel auf die Reserve des TSV Großhadern. Das Spiel endete nach einem großen Kampf mit 3:2 Toren nach Verlängerung für die Haderner. Schnell war aber dem Gerner Trainerfuchs Werner Schäfer klar, dass diese nicht spielberechtigte Spieler eingesetzt hatten. So kamen die Gerner am grünen Tisch in die nächste, entscheidende Runde. Diese Spiel war nur zwei Tage später angesetzt. Gegner war der FC Puchheim. Nun mussten die Gerner den hohen Temperaturen und dem schweren Spiel kurz zuvor Tribut zollen und verloren unglücklich mit 0:1 Toren. Damit ging eine erfolgreiche Saison unglücklich zu Ende. Ebenso zu Ende ging bereizs nach 2 Amtsjahren die Ära Ludwig Schlenz, der 1997 von Gerhard Haas beerbt wurde. Ein Höhepunkt in der Gerner Vereinsgeschichte war die Festwoche, die zum 90. Gründungsjubiläum vom 4.07.1997 bis 13.07.1997, mit Turnieren, großem Festzelt und stimmungsvollen Abendveranstaltungen. Erfreulich war dran auch der gute Gäste-Zuspruch und der tolle Einsatz der ganzen „Gerner Familie“. Insgesamt waren gut 60 ehrenamtliche Helfer an der Festwoche beteiligt !!

 

So starteten die Gerner hoffnungsfroh in die neue Runde, mussten aber feststellen, dass die Abgänge der Nachwuchscracks Christos Natsiopoulos und Jassi Zejnelovic nicht so leicht zu verkraften waren. Zudem wirkte die Mannschaft zeitweise sehr lethargisch, so dass man nach der Vorrunde bedrohlich nahe an die Abstiegsränge rutschte. In dieser Situation entschloss sich der Verein zu handeln und Klaus Kuplent löste Werner Schäfer als Trainer ab. Plötzlich ging damit auch ein Ruck durch die Mannschaft, und die Saison konnte nach einer überzeugenden Rückrunde auf dem 6. Tabellenplatz beendet werden. Neben der tollen Trainerarbeit, die Werner Schäfer abgeliefert hatte, werden sicherlich die Pfingstausflüge nach Elmen, der literweise Konsum leichten Weißbiers und die Frage „Rach ma nu Oane ?“ im Gerner Legendenbuch landen.

 

Die Saison 1998/99 entwickelte sich sehr ähnlich zur Vorsaison. Wieder ging der Start daneben und nach Abschluss der Vorrunde war das hintere Tabellenende näher als das vordere. Aber mit sehr viel Fleiß und Einsatz der ganzen Mannschaft gelang es eine bravouröse Rückrunde zu absolvieren und einen gesicherten Mittelfeldplatz einzunehmen. Nach dieser Saison zog es Rene Fischer, den Torhüter der zweiten Mannschaft aus familiären Gründen nach Irland. Da traf es sich gut, dass der Spieler Jan Rathke beim Pfingstturnier in Elmen/Tirol den Torhüter Peter Jaklin vom TSV Grasbrunn beim gemeinsamen Toilettenbesuch „verpflichten“ konnte.

1999 trat der erste Vorsitzende Gerhard Haas ins zweite Glied zurück und übernahm das wichtige Amt als geschäftsführender 2. Vorsitzender. Erster Vorsitzender wurde nun Helmut Huber.

1999 schlug auch die Geburtsstunde der "Gerner Kampfsau", einem Vereinsheft, welches zu jedem Heimspiel der ersten Mannschaft erscheinen sollte. Der umstrittene, aber prägnante Name des hefts entsprang einer heißen Diskussion der Herrenspieler Andi Peschel und Michi Franke, die gewillt waren, endlich eine langfristige Informationsvariante für die Mitglieder in die Welt zu rufen.  

Ein Höhepunkt in diesem Sommer war die Teilnahme der Jugendabteilung bei der Stadtteilwoche Neuhausen. Neben dem Umzug mit Leiterwagen waren die Gerner auf dem Festplatz im Hirschgarten mit einer Torwand präsent. Ein anderer Höhepunkt war die Ausrichtung des zweiten Soft Research Cups am Gerner Vereinsgelände mit großer Feier am Abend in den Eisbachstudios im ehemaligen Lodenfrey-Gelände im Englischen Garten.

 

Die Saison 1999/2000 war wieder eine sehr durchschnittliche für die erste Mannschaft. Einem 8. Platz zur Winterpause folgte ein 7. Rang in der Abschlusstabelle. Anders die zweite Mannschaft. Eingruppiert in die neu gebildete B-Klasse lag die Mannschaft nach einer dramatischen Saison letztendlich auf dem 2. Rang hinter dem SC Amicitia, der zu Aufstiegsspielen berechtigte. Der Gegner hieß TSV Gräfelfing II. In einem dramatischen Spiel stand es nach 90 Minuten 2:2 und nach 120 Minuten 3:3 auf der Sportanlage in Gräfelfing. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Beide Mannschaften verwandelten ihre Strafstöße sicher, bis der letzte Schütze des TSV Gräfelfing an der Reihe war. Dessen Strafstoß parierte Zoltan Kiss bravourös und sorgte für unglaublichen Jubel der Gerner Spieler und Anhänger. Damit war die zweite Mannschaft in die A-Klasse aufgestiegen, was einerseits mit der geglückten Integration von A-Jugendlichen (Claudio Cosentino, Turan Tarhan und Ilhan Polat) zusammenhing, aber sicherlich auch mit dem sehr geglückten Wintertrainingslager in der Türkei (Side) begründet werden kann.

 

Nach dieser Saison verließen mit Rene Napierski, Christian Lochner und Hannes Faller drei Stammkräfte den Verein. Unvergessen bleibt der Auftritt von Hannes Faller im Spiel der zweiten Mannschaft gegen den FC Ethnikos II (Endstand 21:0), in dem er 11 Tore erzielte. Dies dürfte für ein Herren - Punktspiel ewiger Gerner Rekord bleiben.

 

Trotz dieser erheblichen personellen Verluste konnte sich die Mannschaft in der Saison 2000/2001 im Mittelfeld der inzwischen Kreisklasse benannten ehemaligen B-Klasse behaupten. Einem 8. Rang zur Winterpause folgte ein eher enttäuschender 11. Rang zum Saisonende. Das Wintertrainingslager in Manerba am Gardasee zeigte keine Wirkung. Zudem wechselten im Winter die beiden Leistungsträger Thomas Hager und Helmut Roithmeier nach 16 Jahren in der ersten Mannschaft zu den Senioren A, was der Mannschaft weitere Substanz entzog. Die zweite Mannschaft dagegen landete nach ihrer ersten A-Klassensaison auf einem erstaunlichen 6. Platz. Erstaunlich, weil als Gegner fast ausschließlich erste Mannschaften antraten. Im Sommer 2001 entstand neben dem Biergarten unter freundlicher Mithilfe des Gartenbauamtes ein Kinderspielplatz. Dabei wurde auch gleich die alte Hecke um den Biergarten ausgetauscht. Da förmlich armdicke Wurzeln entfernt werden mussten, ergab sich eine mehrtägige Plackerei, die hauptsächlich von AH-Spielern durchgeführt wurde.

 

Nach der Saison 2000/2001 verließen Jassi Zejnelovic und Iljan Pavic den Verein. Dennoch gingen die Gerner voller Hoffnungen in diese Saison. Zahlreiche junge Spieler sollten die Abgänge der letzten beiden Jahre ersetzen, was von der spielerischen Qualität auf möglich gewesen wäre. Dies zeigten auch die Vorbereitungsspiele im Sommer. Aber leider erwiesen sich einige dieser Hoffnungsträger als sehr unzuverlässig, wodurch nicht nur die erste Mannschaft erheblich Probleme bekam, sondern auch die zweite Mannschaft, die letztendlich diese Lücken zu füllen hatte. Insofern war es nach dem Abschluss der Vorrunde nicht verwunderlich, wenn sich die erste Mannschaft mit einem Punkt Vorsprung auf einen Abstiegsplatz auf dem 12. Rang wieder fand. Im Winter stießen mit Michael Peschek, Patrick Munk und Serdar Cakmakci drei echte Verstärkungen zur Mannschaft. Zudem fand wieder ein Trainingslager in der Türkei (Side) statt. Aber auch diese Ereignisse konnten die erste Mannschaft nicht entscheidend weiterbringen. Nachdem deutlich wurde, dass der Klassenerhalt ernsthaft gefährdet würde, entschloss sich Trainer Klaus Kuplent, sein Amt in der Schlussphase der Saison zur Verfügung zu stellen. Thomas Knoblauch übernahm die Mannschaft sechs Spieltage vor dem Saisonende und fuhr letztendlich mit drei Siegen noch die notwendigen Punkte zum Klassenerhalt ein. Die zweite Mannschaft erreichte mit einer guten Rückrunde noch den sicheren Klassenerhalt in der A-Klasse.

 

Die neue Saison brachte einen erheblichen Umbruch. Nicht nur die erneute Rückkehr des altbekannten Trainers Ernst Bichlmaier wirkte sich positiv aus. Auch für die zweite Mannschaft konnte mit Christian Calina vom SC Laim ein kompetenter Mann gewonnen werden. Mit den beiden neuen Trainern stießen auch zahlreiche neue Spieler zur FT Gern. Nach vier Spieltagen stand die erste Mannschaft mit vier Siegen plötzlich sogar an der Tabellenspitze. Obwohl letztlich der 8. Tabellenplatz erreicht wurde, durfte man den Saisonverlauf aus Sicht der FT Gern I durchaus als gelungen bezeichnen. Durch die gesamte Spielzeit war ein möglicher Abstieg kein Thema, und mit etwas mehr Glück wäre sogar ein Platz im vorderen Tabellendrittel möglich gewesen. Die zweite Mannschaft wurde am grünen Tisch in die B-Klasse abgestiegen. Das Sportgericht wertete die Wertigkeit eines spielfreien Spieltages anders, als der BFV-Geschäftsstellenleiter, bei dem sich die Gerner Verantwortlichen erkundigt hatten.

 

Auf einer anderen Ebene waren die Gerner in dieser Phase erfolgreicher. Nach langen Bemühungen gelang es endlich, der LH München die Zusage für einen langfristigen Pachtvertrag bezüglich des Geländes an der Hanebergstraße abzuringen. Damit konnte die notwendige Grundlage für die dringend notwendige Erweiterung des Kabinen- und Sanitärbereiches geschaffen werden. Helmut Huber übergab den Staffelstab des ersten Vorsitzenden im Frühjahr 2003 an den bisherigen Schriftführer Michael Franke.

 

Die Jugendabteilung erreichte in dieser Spielzeit eine neue Rekordgröße. Daniela Lahm und Monika Dietrich arbeiteten in ihrer Funktion als Jugendleitung so gut, dass sich im Sommer 2003 rund 270 Kinder und Jugendliche in Gerner Jugendmannschaften befanden. Im Juni war die Jugendabteilung zu Gast bei Mini Rasant von tv München, wobei für die Anfahrt eine eigene U-Bahn zur Verfügung stand. Erwähnenswert erscheint noch, dass der seit März 2003 als erster Vorstand amtierende Michael Franke nach 19 Jahren in den Herrenteams der FT Gern zu den Senioren überwechselte.

 

Da in diesem Sommer der Hauptplatz saniert wurde, trug die erste und zweite Mannschaft die komplette Saisonvorbereitung in der ZHS aus. Die gute Vorbereitung trug auch sofort Früchte, und den Gernern gelang mit vier Siegen in Folge ein Paradestart in die Punktrunde. Leider wurden auch in dieser Saison einige Schlüsselspiele verloren, so dass am Ende der 5. Tabellenplatz erreicht wurde. Die zweite Mannschaft, die mit dem Ziel Wiederaufstieg angetreten war spielte nach einer eher durchwachsenen Vorrunde eine tolle Rückrunde und landete auf Rang 4. Im Februar 2004 verbrachten die Herrenteams wieder eine Trainingswoche in der Türkei. Im März 2004 konnte endlich der herbeigesehnte Pachtvertrag, gültig ab 01.01.2004 mit einer Laufzeit von 25 Jahren ab Fertigstellung des geplanten Kabinenneubaus unterzeichnet werden. Eine Hiobsbotschaft ereilte die Gerner in der Nacht vom 17. auf 18. Mai 2004. Die große Freizeithütte in Dachau war in dieser Nacht einem Brand zum Opfer gefallen. Es blieb praktisch nichts übrig. Am 22. Mai diesen Jahres feierte die Jugendleiterin Dani Lahm einen runden Geburtstag im Vereinsheim. Höhepunkt war die mit Kerzen von rund 100 Kindern nachgebildete Zahl des Geburtstages. Der Sommer 2004 stand dann jedoch ganz im Zeichen der großartigen Entwicklung des Gerners Phillip Lahm, der sowohl beim VFB Stuttgart, als auch im Nationaltrikot bei der Fußball EM in Portugal glänzende Leistungen ablieferte, und beim Gerner Jugendturnier die Verantwortlichen bei den improvisierten Autogrammstunden vor erhebliche Probleme stellte. Im Herbst 2004 wurde unter erheblichem Aufwand auch unter Opferung einer Trainingseinheit der 1. und 2. Mannschaft der Trainingsplatz mit Spielplatz-Sand bedeckt, um die schlimmste Verletzungsgefahr des extrem unebenen Geläufs zu beseitigen. Im Spätherbst des Jahres gab es erste Signale aus dem Sportamt, dass es eventuell doch in absehbarer Zeit zu einer Lösung der Gerner Trainingsplatzprobleme kommen würde. Zum Ende des Jahres 2004 belegte die 1. Mannschaft einen achtbaren 4. Platz mit nur 2 Punkten Rückstand auf Platz 2. Die 2. Mannschaft stand gar mit 4 Punkten Vorsprung auf den Verfolger SC Amicitia an der Tabellenspitze. Dabei blieb die Mannschaft ein gesamtes Kalenderjahr ohne Niederlage !!

Sonstige Höhepunkte: Juniorenturnier, eine neue Bestuhlung im Vereinsheim, der Kontakt zur Werbegemeinschaft Rotkreuzplatz wurde geknüpft, ein Flohmarkt im Gerner fand statt und wir waren beteiligt am Stand auf dem Neuhauser Weihnachtsmarkt „Wir für Neuhausen“.

Das Jahr 2005 startete wieder mit einem schönen Türkeitrainingslager. Ein katastrophaler Schneewinter sorgte jedoch dafür, dass die Trainingseffekte nicht von allzu langer Dauer waren. In der Trainingslagerwoche fiel jedoch in München eine wesentlich wichtigere Entscheidung. Am 22.02.2005 stimmte die Vollversammlung des Stadtrats für die Errichtung eines Kunstrasenspielfeldes an der Braganzastraße. Eine wahrlich historische Begebenheit. Im März wurde ein neues Präsidium mit den Vorständen Franke, Haas und Napierski gewählt. Sportlich reichte es für die Erste zwar nicht für ganz vorne, jedoch die zweite Mannschaft schaffte den Aufstieg in die A-Klasse, und damit die Ausmerzung des immer noch ärgerlichen Zwangsabstieges. Sonstige Höhepunkte u.a.: 10.6.: Spieleaktionstag im Rahmen der Stadtteilwoche Neuhausen/Nymphenburg, 16.7.: Jugendsommerfest als Ersatz für die ausgefallenen Jugendturniere, Seniorenkleinfeldturnier mit Woife Huaba live im Juli, am 7.10. fand ein Benefizlauf für die FT Gern und den ASP Neuhausen statt, im November wurde Dani Lahm für ihre Jugendleitungstätigkeit als 3. Landessiegerin mit dem Ehrenamtspreis des BFV geehrt. Die Jugendabteilung umfasst im Dezember 2005 22 Juniorenteams mit über 300 Spielern.

Das Jahr 2006 begann mit einem gesellschaftlichen Höhepunkt. Die Bezirksausschussvorsitzende Frau Ingeborg Staudenmeyer nahm den Pass des BFV auf und ehrte Dani Lahm auch im Rahmen des Jahresempfanges im Namen des Bezirks für ihre Verdienste. Es folgte ein sportlicher Höhepunkt. Die D1-Junioren konnten erstmals den Titel des Münchner Hallenmeisters erringen. Gekrönt wurde das Jahr 2006 jedoch durch folgenden Höhepunkt: Nach einem wiederum gelungenen Trainingslager im Süden konnte die Erste mit einer tollen Aufholjagd letztlich den Meistertitel und damit verbunden den Aufstieg in die Kreisliga realisieren. 14 Jahre nach dem Abstieg in die B-Klasse waren die Gerner wieder da, wohin die Mannschaft und der Verein wohl auch gehören. Dies ist umso bemerkenswerter, als das Team von Coach Christian Calina wegen des desolaten Zustandes des eigenen Trainingsplatzes in Neuaubing trainierte und zudem die Heimspiele fast ausschließlich in Neuaubing und an der Siegenburger Straße durchführen musste. Im Mai begann dann auch der lange herbeigesehnte Umbau des Trainingsplatzes in ein Kunstrasenspielfeld, welcher im Oktober 2006 abgeschlossen wurde. Im Juli erhielt der Hauptplatz die größte Sanierungsmaßnahme seiner Geschichte, da der Platz aufgrund der Nicht-Nutzbarkeit des Trainingsplatzes in einem desolaten Zustand war. In diesem Sommer waren auch die alten Herren der FT Gern nicht zu bremsen und sie errichteten eine Multifunktionshütte am Spitz des Hauptplatzes.Der Sommer stand im Zeichen der Fußball WM. Unser Mitglied Philipp Lahm erzielte das erste Tor des Turniers gegen Costa Rica und spielte ein sensationelles Turnier. Nicht zuletzt wegen seiner grandiosen Leistungen belegte die Mannschaft am Ende einen unerwarteten dritten Platz. Für das Vereinsheim wurde zum Zweck des gemeinsamen Fußballgenusses eine Leinwand und ein Beamer beschafft. Dani Lahm war quasi täglich in Funk & Fernsehen zu hören und zu sehen. Sogar ein Auftritt als Hauptgast bei Blickpunkt Sport stand auf dem Plan. Im Juli 2006 erhielt die FT Gern den "Sepp-Herberger-Preis" des BFV für die herausragende Jugendarbeit. Zudem gewann die Gerner D1 den Sepp-Herberger-Pokal, einen Wettbewerb mit 64 Mannschaften aus ganz Bayern. Sonstige Höhepunkte: Februar: Schiausflug der Jugendtrainer nach Schladming, RamaDama der Jugend im Rahmen des Neuhauser Stadtteilsommers im Mai, Torwand auf dem Rotkreuzplatz im Rahmen des Festes 25 Jahre Werbegemeinschaft Rotkreuzplatz und Juniorenturniere mit insgesamt 67 Mannschaften, darunter den ben-u-ron-Cup für den Jahrgang 1998, im November lud Philipp Lahm die Gerner zu einem Kinovormittag in das City-Kino am Stachus ein. 350 Gerner folgten dem Ruf und ließen die unvergessliche WM wieder aufleben.

 

Das Jubiläumsjahr 2007 startete fast wie das Jahr 2006. Diesmal waren es die F1 Junioren, die Vizestadtmeister in der Halle wurden. Beim Jahresempfang des Bezirksausschusses Neuhausen-Nymphenburg wurde die FT Gern zur Neuhauser Institution des Jahres 2007 ernannt. Sportlich verlief die Hinrunde der Saison 2006/2007 sehr erfolgreich. Die erste Mannschaft belegte im Winter den sicheren 5. Platz in der Kreisliga, die Zweite war 4. in der A-Klasse, und die neu gegründete Dritte belegte gar Platz 2 in der C-Klasse. Trotz dieses Erfolges trennten sich nach der Vorrunde die Wege der FT Gern und von Trainer Christian Calina, der zum TSV Solln wechselte, nach viereinhalb Jahren. Mit dem Aufstieg in die Kreisliga und dem bereits zur Saisonmitte gesicherten Klassenerhalt bleibt ihm sicherlich ein Platz in der Geschichte des Vereins sicher. Zum Ende der Saison belegte die Erste einen tollen 7. Platz, die Zweite schloss auf Rang 4 ab und die Dritte schaffte gar den Meistertitel und damit den Aufstieg in die B-Klasse.

Nach der Saison stieg dann das Adrenalin in den Blutbahnen aller Gerner Funktionärinnen und Funktionäre an. Denn es gelang nach einigen Nachfragen den FC Bayern zu einem Gastspiel bei der FT Gern zu bewegen. Am 6.07.2007 war es soweit. 10.000 Zuschauer im Dantestadion sahen ein einseitiges Spiel (0:18), und erlebten gleichzeitig die Schließung des Finanzloches, welches den Bau zusätzlicher Kabinen behindert hatte.

 

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Eine Woche später startete das größte Ereignis in 100 Jahren FT Gern. Die große Festwoche vom 14.07.2007 - 22.07.2007 sprengte alles bisher dagewesene.Eine neuntägige Kette von Höhepunkten mit den Highlights Biermösl Blosn (650 Zuschauer), Festabend (rd. 400 Gäste), Rocknacht (rd. 350 Gäste) und Wasservogelfest (ca. 600 Teilnehmer & 4.000 Zuschauer) stellte die FT Gern vor unglaubliche organisatorische Herausforderungen, die jedoch alle mit unglaublichem Energieeinsatz aller Beteiligter geschultert wurden. Die Einbettung des Vereins in den Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg scheint damit endgültig gelungen zu sein. Der Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Neuhausen, Hr. Franz Schröther, brachte es auf den Punkt:"Ihr seids ein geiler Verein." Das braucht auch keinen weiteren Kommentar.

 

Im Jahr 2007 fanden auch die ersten Fußball Feriencamps in Kooperation mit der Münchner Fußballschule auf unserem Gelände statt, die sich sofort als echter Magnet für Kinder und Jugendliche auch anderer Vereine aus der Umgebung entwickelten.

 

Die Saison 2007/2008 begann für die erste Mannschaft nicht sehr verheißungsvoll. Das angestrebte Ziel, im oberen Tabellenfeld mitzuspielen, konnte schnell verworfen werden. Bis zur Winterpause stabilisierte sich das Team jedoch, und überwinterte mit einem deutlichen Punktvorsprung auf die Abstiegsränge. Leider setzte sich die Unstetigkeit trotz eines sehr schönen Trainingslagers in der Türkei bis zum Saisonende fort. Vor allem die Spiele gegen direkte Konkurrenten gingen verloren, so dass es im letzten Punktspiel gegen den TSV Forstenried bereits um alles ging. Der Verlierer des Spiels musste in die Relegation. Doch ein Treffer von Kapitän Ufuk Buyar sicherte zumindest ein 1:1, so dass es drei Tage später zur Neuauflage dieses Spiels kam. In diesem Spiel setzte der TSV Forstenried seine halbe Bayernliga A-Jugend ein und setzte sich mit 4:0 Toren deutlich durch. In der folgenden Relegation gelang es zwar, den SC Bogenhausen mit 2:1 zu bezwingen, aber nach der 1:3 Niederlage gegen den SV Untermenzing war der Abstieg in die Kreisklasse besiegelt. Die zweite und die dritte Mannschaft konnten ihre Saisonen sehr erfolgreich gestalten und scheiterten beide nur sehr knapp am Aufstieg in die nächste Liga.

 

Im Sommer 2008 wurde zum ersten mal in der Gerner Fußballgeschichte ein Ausrüstervertrag geschlossen. Der Vertrag mit der mittelständischen Unternehmung Uhlsport soll den Mannschaften der FT Gern nicht nur zu günstiger Ausrüstung verhelfen, sondern auch die Identität innerhalb des Vereins stärken.Am 7.Juni 2008 begannen mit der Fällung einer großen Birke die Vorbereitungen für den Kabinenbau. Teilnahme am Festzug 75 Jahre Bereitschaft West des BRK und auch die Teilnahme am Festzug anläßlich des ersten Schützen- Jäger- und Trachtlerballs in Neuhausen waren Höhepunkte des Sommers. Zentral jedoch waren wie jedes Jahr die Gerner Sommerturniere der Junioren und der Senioren. Leider fiel erstmals in der Geschichte dieser Turniere ein kompletter Nachmittag sprichwörtlich ins Wasser. Unglaubliche Regenmengen gepaart mit fast winterlichen Temperaturen ließen das D-Juniorenturnier nicht zu.Nach dem unglücklichen Abstieg der ersten Mannschaft verließen lediglich zwei Leistungsträger den Verein. Andi Wurzer wechselte nach Planegg und Alex Yeo zog es gleich nach Südkorea. Der unglückliche Interims-Hilfstrainer Franz Kratzer beendete seine Mission und Rene Napierski übernahm die Geschicke der zweiten Mannschaft. Für die erste Mannschaft sicherte sich der Verein die Dienste eines neuen, externen Trainers. Dragan Terzic leitete nun das Training der Ersten. Die Saison begann hoffnungsvoll. Nur 2:3 unterlag das Team im Pokal gegen den Landesligisten TSV Großhadern. Leider konnte eine 2:0 Halbzeitführung nicht für die Sensation genutzt werden. Zur Winterpause lag das Team dann mit respektvollem Abstand zur Spitze im Mittelfeld der Kreisklassentabelle. Im November trat dann der Teammanager und technische Leiter Ernst Bichlmaier aus persönlichen Gründen zurück, um in der Winterpause neuer Trainer beim SC Laim zu werden. Leider begleiteten ihn drei Spieler aus dem Kreis der ersten Mannschaft nach Laim. Damit endete die dritte Amtsperiode von Ernst Bichlmaier leider mit einem etwas schalen Beigeschmack, der jedoch den Blick auf viele erfolgreiche und schöne Jahre Ernst Bichlmaiers bei der FT Gern nicht trüben sollte. Die zweite Mannschaft beendete die Vorrunde auf einem überzeugenden zweiten, zum Aufstieg in die Kreisklasse berechtigenden Tabellenplatz. Franz Wurzers Dritte belegte im Winter den fünften Rang, der bei nur vier Punkten Rückstand auf den zweiten Platz alle Optionen zum Aufstieg in die A-Klasse ließ. Die zweite Mannschaft beendete die Vorrunde auf einem überzeugenden zweiten, zum Aufstieg in die Kreisklasse berechtigenden Tabellenplatz. Franz Wurzers Dritte belegte im Winter den fünften. Rang, der bei nur vier Punkten Rückstand auf den zweiten Platz alle Optionen zum Aufstieg in die A-Klasse ließ.Im Dezember war die FT Gern wieder am Weihnachtsmarktstand „Wir für Neuhausen“ auf dem Rotkreuzplatz vertreten. Zudem stieg am 22.12. initiiert von Thomas Hager die erste Gerner Carrera Digital Nacht. Am Ende des Jahres 2008 war im Kabinenerweiterungsbau der Estrich gelegt und die Wände waren weitestgehend verspachtelt. Insgesamt eine starke Leistung der beteiligten Mitglieder um den über sich hinaus wachsenden Koordinator „Edi“ Edlböck.

 

Das Jahr 2009 startete mit einer besonderen Aktion. Am 11.01. fuhren einige Gerner nach Wartenberg, um endlich den lange gehegten Wunsch nach einem Gerner Maibaum mit Leben zu füllen.  Die Wahl fiel auf eine über 20 Meter hohe Fichte, die im Jahr 1953 gepflanzt worden war. Der Baum wurde gefällt, geschält und auf eine Länge von 15,50 Meter gekürzt. Das Vereinsheim erhielt im Januar 2009 einen neuen Bodenbelag. Überraschend viel Schnee behinderte die Vorbereitung der Herrenteams enorm, da die maschinelle Räumung des Kunstrasens zu riskant für den Belag erschien.Am 21. März veranstaltete der Vereinswirt Marino das erste HB-Kleinfeld-Turnier. Trotz widriger Temperaturen ein voller Erfolg. Ab April begann sich eine neue Sportart bei der FT Gern zu etablieren. Alle zwei Wochen treffen sich nun Mitglieder, um sich auf der Sommerstockanlage am Dantestadion im Stockschießen zu vergnügen. Die Neuwahlen 2009 brachten folgende Wechsel im Vereinsausschuss: Für den 3. Vorstand Rene Napierski übernahm Reinhard Hoess, für den scheidenden Schiedsrichterobmann Lothar Eckers übernahm Günter Plass und in den Posten des Seniorenleiters wurde Alex Huber für Robert Edlböck gewählt.Am 1. Mai 2009 war es dann soweit. Mit einer tollen Maifeier wurde der erste Gerner Maibaum aufgestellt. Bestes Wetter und ein toller Besuch mit etwa 450 Gästen gaben der Aufstellaktion den richtigen Rahmen!Am 9.Mai waren Günter Behr und Dani Lahm zu Gast in der ARD Samstagabendshow „Deutschland tut was“.Am 25. Juni begann endlich der Bau einer Umzäunung des Kunstrasenplatzes. Damit sollte die Fremdnutzung des Platzes deutlich eingeschränkt werden.Die Herrenteams waren durchaus erfolgreich. Die Zweite wurde Meister der A-Klasse und stieg in die Kreisklasse auf, die Dritte schaffte mit einer starken Rückrunde den zweiten Tabellenplatz und damit den Aufstieg in die A-Klasse. Damit spielen die Erste und die Zweite erstmals in der Gerner Geschichte in gleichstarken Ligen.Die Erste erreichte einen durchaus guten vierten Platz.Toll auch die Bilanz der Junioren. Durch den Klassenerhalt der A- und B-Junioren und den gleichzeitigen Meistertitel der C-Junioren spielen alle drei Teams in der Kreisklasse. Die D1 Junioren spielten eine sehr gute Kreisligasaison.Die Schiedsrichtergruppe ist mittlerweile auf 13 Schiedsrichter angewachsen. An der Neuhauser Stadtteilwoche beteiligten sich die Gerner bei der Auftaktveranstaltung in der Freiheizhalle und bei der Vereinsdult im Hirschgarten mit einem Stand. Zudem wurden die Jugendturniere unter das Motto Stadtteilsommer gestellt. Höhepunkt der Woche war das zweite Neuhauser Wasservogelfest, bei dem die Gerner wieder die Wasservogelgruppe stellen durften und zudem mit Flo Königsbauer wieder den Wasservogel stellten.

Im Sommer 2009 wurde die Umzäunung des Kunstrasens fertig gestellt. Weitere Höhepunkte: Besuch der Senioren der Glyn Old Boys und die Auszeichnung der Jugendabteilung durch den DFB im Rahmen der Aktion Kinderträume 2011. Ein tragisches Ereignis prägte das Ende des Sommers 2009. Der langjährige Jugendspieler und Jugendtrainer Andi Focke verunglückte im Alter von erst 20 Jahre tödlich mit seinem Motorrad. Eine echte Tragödie. Im Herbst wird das neue Marketingkonzept des Vereins zusammen mit KIM-Sportsmanagement erstmals sichtbar. Fast 50 Meter Bandenfläche, bedruckte Tornetze und auch ein bedruckter Ballfangzaun am frisch fertig gestellten Parkplatz. Das erste Gerner Saisonheft wird in einer Auflage von mehreren tausend Exemplaren im Viertel verteilt. Alle drei Teams gingen auf sicheren Mittelfeldplätzen in die Winterpause. Für die Erste etwas enttäuschend, für die Zweite und Dritte als Aufsteiger äusserst erfreulich.

Im Frühjahr 2010 organisierte die FT Gern zusammen mit der offenen Behindertenarbeit (OBA) ein integratives Soccerturnier und im Mai bekam der Maibaum eine Fahne. Der BA überlässt der FT Gern 32 nagelneue Fußbälle. Die Erste landete nach einer bärenstarken Rückrunde auf dem dritten Rang. Die Zweite rettete in einem Herzschlagfinale den Kreisklassenerhalt und die Dritte landete im A-Klassenmittelfeld. Der Sommer stand dann ganz im Zeichen der Juniorenturniere und der Fußball WM in Südafrika (ja, die WM mit den Vuvuzelas!).

Im Juli 2010 startet die neue Webseite der FT Gern, die Andi Bittlinger und Michi Franke unterstützt von der Band Schandmaul in Eigenregie erstellten. Gleichzeitig übernahm das Gerner Urgestein Helli Roithmeier als Wirt unseres Vereinsheims die Nachfolge von Marino Visintin.  Die Sommerturniere konnten reibungslos durchgeführt werden und die Senioren B standen bereits Ende Juli 2010 als Kreisklassenmeister fest. Kulinarischer Höhepunkt des Herbsts war die Weinprobe des Weinguts Felsner, die letztlich eher ein Weinfest war. Am Ende des Jahres stand wieder der Neuhauser Weihnachtsmarkt und natürlich der übliche Weihnachtsfeiermarathon. Kurz vor dem Jahresende verstarb unser langjähriger Weggefährte Rudi Rupp – ein echter Verlust für den Münchner Fußball und unseren Verein. Im Januar des neuen Jahres 2011 erhielt der geschäftsführende Vorstand Gerhard Haas den Sonderpreis des DFB für langjährige und herausragende Leistungen im Ehrenamt und die Gerner D1 Junioren sicherten sich den Titel des Vizestadtmeisters. Zudem wurde im Januar der Ausrüstervertrag mit der Firma Uhlsport für die Dauer von 3 Jahren verlängert. In diesem Jahr wurde der Kunstrasen erstmalig maschinell vom Schnee befreit. Dafür wurde eine Sonderanfertigung für den Traktor beschafft. Am 14. Februar fand die offizielle Einweihung des neuen Kabinentrakts statt. Zu diesem Anlass war neben einiger Politprominenz auch Uli Hoeness zu Gast am Gerner.  Bei den Neuwahlen im März 2011 wird die bestehende Vorstandschaft bestätigt. Ende Mai ist es endlich vollbracht. Nach einer tollen Saison hat sich die 1. Mannschaft die Kreisklassenmeisterschaft und damit den Aufstieg in die Kreisliga gesichert. Drei Jahre nach dem Abstieg in die Kreisklasse und drei Jahre nach dem Amtsantritt von Coach Dragan Terzic stand die 1. Herrenmannschaft wieder in der höchsten Liga des Kreises. Die 2. Mannschaft stieg leider in die A-Klasse ab und die 3. Mannschaft musste den Abstieg in die B-Klasse antreten.

Am 26. Mai 2011 verlor die FT Gern eines ihrer treuesten Gesichter. Alfred "Gagge" Möller verstarb im Alter von 92 Jahren nach einem erfüllten Leben immer nah an der FT Gern. Er wird uns fehlen. 

Am 2. Juni 2011 stieg eine tolle Benefizaktion zusammen mit der Band „Schandmaul“ zugunsten der Aktion „Viva von Agua de St. Pauli“ zu der sich über 600 Gäste und zahlreiche prominente Musiker am Platz einfanden.  Der Juli stand im Zeichen der Turniere. Zudem fand das Kreisfinale des Merkur Cups bei der FT Gern statt. Im Rahmen des Zwischenfinals um den Commerzbank-Pott trainierte Legend Jimmy Hartwig zusammen mit der D1/2 Jugend und gab Tipps und Autogramme. Schließlich flog der dritte Wasservogel der Neuzeit in Person von Matthias Poschenrieder in den Nymphenburger Kanal. Ein wahrlich turbulenter Gerner Sommer 2011! Im August wurden die Torräume des Rasens mit Hilfe von Rollrasen saniert. Ende August erschütterte eine traurige Nachricht die FT Gern. Mit Jackl Ernst ist ein echtes Urgestein verstorben. Im September stand der Wiesnbesuch der Gerner im Hofbräuzelt im Zentrum der Geschehnisse. Schee wars. Schließlich kam es im November noch zur dritten Auflage der Gerner Weinprobe, bei der immerhin 10 wunderbare Weine des österreichischen Weinguts Felsner verkostet wurden. Bereits Ende November startete dann der Gerner Weihnachtsfeiermarathon mit insgesamt 15 Weihnachtsfeiern verschiedener Mannschaften im Vereinsheim. Sportlich verlief die Hinrunde für alle drei Herrenteams sehr zufriedenstellend, wobei der fünfte Tabellenplatz der Ersten als Aufsteiger natürlich eine absolut positive Überraschung darstellt.

2012 begann mit dem Schiausflug der Gerner Jugenabteilung zum Bayernhaus in Garmisch. Die D1 sorgte mit der Erringung der Hallenkreismeisterschaft für sportliche Furore. Im März 2012 wurde auf der Homepage der UEFA ein Film über die FT Gern veröffentlicht. Einer der Höhepunkte des Jahres waren die Vorbereitung und Durchführung der Choreographie für die Eröffnungszeremonie des UEFA Champoinsleague Endspiels zwischen dem FC Bayern und dem FC Chelsea in München. Ein unvergessliches Erlebnis für rund 80 Gerner. Im Juni 2012 machte die 2. Mannschaft den Aufstieg in die Kreisklasse klar. Die 1. Mannschaft beendet die Saison nach dem Kreisligaaufstieg als 6. und die Dritte belegt den 7. Platz. Wieder standen die Gerner Turniere im Zentrum des Juli. Im August verstarb nach 67 Jahren Mitgliedschaft Julius Bromm jun. Im Oktober gelang der Ersten ein Derbysieg gegen den ESV München. Die Weinprobe im November und der übliche Weihnachtsfeiermarathon beendeten ein rundes Jahr 2012. Den Jahreswechsel begeitete eine Hiobsbotschaft. Nachdem 2004 bereits die Gerner Freizeithütte Opfer eines Brandes geworden war, brannte es diesmal im Dachstuhl der Dachauer Gaststätte La Bodega. Ein Sylvesterrakete hatte wohl den Brand ausgelöst. Bittere Stunden vor allem auch für die Pächterfamilie Borodimos, die über Nacht ohne Lokal dastand.

Das Jahr 2013 begann mit einem Paukenschlag. Die D1 Junioren wurden Hallen-Stadtmeister und die C1 Junioren Vizestadtmeister. Im Februar 2013 gab eis die Neuauflage einer alten Gerner Tradition. Nach längerer Zeit fand wieder einmal ein Gerner Faschingsball statt. Das neugegründete Eventteam hatte sich reingehängt und eine richtig gelungene Party organisiert. Die Neuwahlen 2013 brachten keine einschneidenden Änderungen. Der Vorstand blieb stabil in der Zusammensetzung. Dem Osterbrunch folgten die Maifeier mit Livemusik und das Vatertagsradeln. Sportlich endete die Saison 12/13 für die Herren überzeugend. Die Dritte belegte Rang 4 in der B-Klasse, die Zweite schnappte sich Platz 7 in der Kreisklasse und die Erste sicherte sich den 6. Platz in der Kreisliga. Im Juni beteiligte sich die FT Gern mit einem Stand und in Kooperation mit der  Münchner Fußballschule mit Fußballaktion an der Stadtteilwoche Neuhausen/Nymphenburg.  Die Gerner Sommerturniere standen unter einer Benefizaktion zugunsten des Haunerschen Kinderspitals. Letztlich erbrachte die Aktion eine Spende in Höhe von 2.200€ für den sehr guten Zweck! Höhepunkt im Juli war die vierte Auflage des Neuhauser Wasservogelfestes mit dem ersten bekannten weiblichen Wasservogel. Lisa Königsbauer wurde in die Fluten des Schlosskanals gestürzt. Im August beteiligte sich die FT Gern am Sommerfest des DM Marktes auf dem Rotkreuzplatz mit einer Torwand. Im September spielte Philipp Lahm sein 100. Länderspiel – das wird für ein Gerner Mitglied wohl ewiger Rekord bleiben.  Im Vereinsheim stieg ein Wiesn Warm-up und vier junge Gerner Schiedsrichter bestanden ihre Prüfung. Außerdem verstarb im September unser ehemaliger Präsident Richard Seemann. Das Seniorentreffen im Oktober war wieder grandios besucht.

Im November verstarb mit Hilde Haas eine der Gerner Keimzellen. Manfred Felsner lud wieder zur Weinverprobung, der Maibaum wurde abgeschnitten und der Neuhauser Weihnachtsmarkt mit dem Gemeinschaftsstand „Wir für Neuhausen“ startete. Im Dezember 2013 wurden der 1. Vorsitzende Michael Franke und die stellv. Jugendleiterin Monika Dietrich durch den DFB für langjährige herausragende Leistungen geehrt. Die Weihnachtsfeiern beendeten das Jahr 2013 würdig. Ein Jahr, welches auch im Zeichen der Planung des Wiederaufbaus unserer Dachauer Gaststätte „La Bodega“ stand.

Der Januar 2014 startete mit einer besonderen Aktion. Im Wald von Wartenberg wurde der neue Maibaum der FT Gern gefällt und geschält. Mitte Januar strahlte das japanische Fernsehen einen Beitrag über die FT Gern aus. Zudem wurde im Januar der Gerner Tischfußballmeister 2014 ermittelt. Den Titel Gerner Subbuteomeister 2014 sicherte sich Bernd Madlener.

Der Februar brachte das gesellschaftliche Highlight „Gerner Faschingsball“ mit sich. Wieder ein sehr gelungenes Fest. Wie auch die Maifeier am 1. Mai, bei der nach einer launigen Segnung durch Stadtpfarrer Rainer Maria Schießler der 18 Meter hohe Baum per Hand unter fachlicher Leitung von Christian Schön aufgerichtet wurde. Die Schlehdorfer Blasmusik, die Trachtengruppe Almrausch-Stamm und eine Gerner Maiolympiade rundeten eine grandiose Feier ab. In den Mai fiel auch das Saisonende der Herrenteams, die letztlich alle drei die Liga sicher halten konnten, der Vatertagsradelausflug und das Gastspiel des englischen Fußballteams von Charlemont Star FC.

Der Juni begann sehr intensiv mit dem Kreisfinale des größten E-Juniorenturniers der Welt, dem Merkur Cup, auf dem Gelände der FT Gern.  Am 13.06.2014 öffnete die Gaststätte La Bodega auf dem Gerner Freizeitgelände in Dachau ihre Pforten. Nachdem die Gaststätte Silvester 2012 einem Brand zum Opfer gefallen war, hatte sich der Verein zu einem Neubau der Gaststätte entschlossen. Das Juniende stand voll im Zeichen der Junioren. Am 27.06. startete die 1. Neuhauser Mini WM für E-Junioren, die die FT Gern ins Leben gerufen hat, und an der sich 9 weitere Vereine als Ausrichter beteiligten. Ein toller Erfolg für alle. Zudem schafften die B1 Junioren mit einem dramatischen Heimsieg über den TSV Gräfelfing den Sprung in die Kreisliga. Damit ist die FT Gern erstmals in ihrer Historie mit drei Teams (D-, C-, B-Junioren) in der Kreisliga München vertreten.

Anfang Juli wurde der Ausrüstervertrag mit der Fa. Uhlsport verlängert und mit Pizza Avanti ein toller neuer Sponsorpartner gefunden, ehe am 12.07.2014 die Jugendturniere im Rahmen des ben-u-ron Cups starteten. Am Ende waren es 194 Spiele – 427 Tore – etwa 1.500 Besucher und rund 1.000 aktive Jugendliche, die sich im sportlichen Wettkampf verglichen. Unser Hauptsponsor bene-Arzneimittel aus München spendete dadurch 2.500€ für soziale Zwecke. Perfekt! Daneben war im Juli auch noch das DFB-Mobil zu Gast bei der FT Gern. Und last but not least durfte im Juli der erste Gerner als Kapitän des DFB Teams den Weltpokal in den Nachthimmel von Rio recken – das war historisch und einfach nur begeisternd. Nicht nur in Rio, sondern auch vor der Leinwand im Gerner Wirtsgarten. In der Sommerpause Nach der Sommerpause bestimmten der Gerner Wiesnwarmup und natürlich der Gerner Wiesntag das Vereinsleben. Sportlich bestimmten zwei neue Gesichter die Geschicke im Gerner Herrenfußball. Herbert Scherer und Christos Natsiopoulos übernahmen die sportliche Verantwortung für die Erste bzw. zweite Herrenmannschaft (für Dragan Terzic und Mikayil Aral).

Im November stand die traditionelle Weinverkostung des Weinguts Felsner im gesellschaftlichen Mittelpunkt. Der Dezember 2014 brachte neben den Dauerbrennern Weihnachtsmarktstand auf dem Rotkreuzplatz und insgesamt 10 Weihnachtsfeiern in der Vereinsgaststätte noch ein besonderes Highlight mit sich. Innenminister Joachim Herrmann ehrte unsere Jugendleiterin Daniela Lahm in der Münchner Residenz für ihre besonderen Verdienst um den Sport. Letztlich auch eine tolle Auszeichnung für unseren Verein, die das Jahr 2014 perfekt abrundete.

 

 

Eine besondere Rolle des Gerner Vereinslebens spielte lange Zeit das im Jahre 1928 vom VFL München erworbene, 23.000 qm große Gelände in Dachau-Etzenhausen mit der Gaststätte „Gerner Waldschänke“. Verdienten Mitgliedern, wie unter anderem Willy Haller, Matthias Mühlbauer oder auch Max Ruhland ist es zu verdanken, dass das Grundstück nach den politisch bedingten Enteignungen 1933 im Jahr 1951 der FT München Gern als Rechtsnachfolger des VFL München kostenlos übereignet wurde. In zahllosen Arbeitsstunden wurde von engagierten Vereinsmitgliedern, wie beispielsweise Josef Häuslmayer, Richard Seemann, Ludwig Schlenz, Richard Drexl, Georg Zelenko, Helmut Niedermayer, Hermann Haas und vielen, vielen anderen, die hier nicht genannt werden können, aus dem Gelände den Platz gemacht, der es heute noch ist. Ein Platz, der zur Erholung ebenso geeignet ist wie für Grillfeste und Feiern jeglicher Art. Dieser Platz in Dachau ist vielleicht der Ursprung dessen, was die FT Gern von vielen anderen Vereinen unterscheidet, nämlich des Zusammenhaltes. Nach dem Brand der Haupthütte, die aus Kostengründen auch nicht wieder ersetzt wurde, befindet sich heute auf dem Gelände die Gaststätte "La Bodega" mit einer riesigen Spielwiese und Zugang zur Amper.

 

 

Ortsgeschichte "Gern"

Gern historisch – vom Ortsteil zum Stadtteil

 

Gern ist die älteste Ansiedlung im Gebiet des heutigen 9. Münchner Stadtbezirks Neuhausen-Nymphenburg. Zwischen den Jahren 1024 und 1031 wurde es erstmals urkundlich erwähnt.

Der Name bedeutet „schmales, keilförmiges Landstück“. Es gibt in Bayern 15 Orte die den Namen „Gern“ tragen. Unser Gern war nie eine eigenständige Gemeinde, es war immer ein Ortsteil von Nymphenburg.

Die Ansiedlung bestand bis in das 19. Jahrhundert hinein nur aus vier Bauernhöfen, die sich alle in klösterlichem Besitz befanden. Der „Oberländer-“ oder „Ballauf-Hof“ und der „Holzbauer“ gehörten dem Kloster Dietramszell, der „Oswald-Hof“ war im Besitz des Klosters Beuerberg und der „Kandlerhof“ gehörte dem Kloster Dießen. Die Bauern waren Pächter der Klöster.

Dies änderte sich schlagartig, als 1803 im Zuge der Säkularisation die Klöster aufgelöst wurden. Nur der Ballaufhof kam in den Besitz eines Bauern, die anderen drei Höfe gehörten bis 1826 der bayerischen Kurfürstin und späteren Königin Karoline. Dann wurden sie verkauft.

Im Jahr 1849 erwarb der Freiherr Adolf von Kloeber den Oswaldhof, in den er 1876 eine Brauerei einbauen ließ, und der Hoftapezierer Philipp Roth gründete 1856 am Nymphenburger-Biedersteiner-Kanal ein Schwimmbad. Seit 1883 war Gern - und damit die Brauerei und das Bad - mit der Dampftrambahn (Haltestelle am Grünwaldpark) verhältnismäßig leicht zu erreichen und wurde von den Münchnern gerne besucht.

 

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1892 begann der Baumeister Jakob Heilmann mit dem Bau der „Villenkolonie Gern“ auf dem Areal zwischen Schlosskanal und „Canaletto“ und der Gerner- und der Waisenhausstraße. Zu diesem Zweck hatte Heilmann den Grundbesitz von drei Gerner Bauernhöfen aufgekauft.  Nur der Ballauf-Hof in der Gernerstraße hatte den Bauboom überlebt und nur dort wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges noch Landwirtschaft betrieben.

 

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Als Nymphenburg und Gern 1899 nach München eingemeindet wurden, begann auch die Bebauung des östlichen Teils von Gern, zwischen der Waisenhausstraße und der Landshuter Allee. Das Altenheim Hl. Geist (1907), das Dantebad (1913), der Concordia-Park (1914), das Mütterheim (1916), der Erholungspark für Kriegsbeschädigte (jetzt Taxisgarten) 1921 und schließlich das Dantestadion (1928) kamen auf dieses Areal.

Neuhausen und Gern sind inzwischen völlig zusammengewachsen. Nichts erinnert mehr daran, dass das dichtbesiedelte Arbeiterviertel Neuhausen, das im Jahr 1890 schon rund 12.000 Einwohner hatte und das idyllische Gern mit seinen im Jahr 1895 vorhandenen 400 Bewohnern, bis 1899 in die zwei politischen Gemeinden München und Nymphenburg getrennt waren.

Übrigens, die Sportanlage der FT Gern liegt auf dieser ehemaligen Grenze zwischen Neuhausen und Gern. Der Hauptplatz mit der Vereinsgaststätte liegt auf Gerner Gemarkung, der Kunstrasenplatz gehört zu Neuhausen. Die Fußgängerbrücke über die Landshuter Allee markiert den Verlauf der ehemaligen Münchner Burgfriedensgrenze.

 

Geschichtswerkstatt Neuhausen e.V.

Franz Schröther 

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